Geschichtliches

Vorspiel:


Im Herbst des Jahres 1971 trug es sich zu, daß der Betreiber der Kasseler Disco "Hazienda" für einen mit Tanzverbot belegten Feiertag eine Band suchte. Eine "günstige" Band sollte es sein, schon damals waren die Gagenvorstellungen mitunter etwas skurril. Jedenfalls schwebte die Vorstellung für eine komplette Standard-Rock-Band (4-5 Leute) mit DM 150,- schwerst unter jeglicher Realität. Das teilte ich Toni (so hieß er, der Betreiber, glaube ich....) in dürren Worten mit, worauf er unvermittelt antwortete, daß ich ja genügend Instrumente für mehrere Leute besäße, und ich könnte doch getrost mein Geraffel herschaffen und alleine spielen, er würde in seiner unendlichen Großmut die Gage so stehen lassen. Schon mehrere Schoppen im Kopf sagte ich zu. Am nächsten Morgen gab's dann das sprichwörtliche "böse Erwachen". Ich hatte erstmal keinen Plan. Auf der anderen Seite lebten wir im Zeitalter der freien Improvisation, also was soll's, irgendwas würde mir schon einfallen, allerspätestens zu Beginn des Auftrittes. Und auch beim Namen meiner "Ein-Mann-Kapelle" brauchte es auch nicht allzu lange: auf "Mertens Manufaktur" bin ich relativ flott gekommen. "Merten" (das "R" wie in "Aachen", gespr. Mechdn) ist der nordhessische Dialektausdruck des alten Vornamens Martin und bei "Manufaktur" -man beachte hier meine fundamentale Halbbildung- kommt vom lateinischen "manu facere", was "handgemacht" bedeutet. Der Auftritt ging dann ohne größer Folgen für alle Beteiligten vonstatten, auch wenn mich die Ungeduld einiger Gäste auf Mitternacht und dem damit verbundenen Ende des Tanzverbotes etwas befremdete. Danach folgten einige wenige Auftritte, während gleichzeitig der Schritt zu Kapitel 1 eingeleitet wurde.