Wolfgang Schödel - Bass

Erstmal geboren, und zwar 1952 im schönen Hersbruck in Mittelfranken, heute slowfood City, was bedeutet, dort kann man sein Schäufele - fränkisches Nationalgericht – auch ganz langsam essen. Als Kind im Kinderchor, zu diversen Weihnachtsfeiern schon ziemlich früh zweistimmig Weihnachtslieder mit eben solchem musikalisch veranlagtem Bruder vorgetragen. Küsse von älteren Damen garantiert. 1963 dann der erste Schock: Meine große Schwester schleppt die erste Beatlesschallplatte (damals auch schon Single genannt) an. I Wanna Hold Your Hand – und schon verstand der in klassischer Musik ausgebildete Vater die Welt nicht mehr, ich dagegen war aus dem Häuschen! Wow!! (sachte ich damals aber noch nicht). Dann 1966 aufm Gymnasium in Nürnberg: Die erste Beatband live! Schülerband. Nach heutigen Maßstäben wahrscheinlich grottenschlecht. Aber! Ging ab wie Sau. Humanistisches Gymnasium, trotzdem kein Streichquartett, BEATBAND! Hold Tight, Hang On Sloopy, Shadows! Und der tiefe Bass, der stoische Bassist. Wow!! (sachte ich damals aber noch nicht). Klar war: das ist mein Ding. Geigenunterricht gecancelled, Klavierunterricht gecancelled, Klampfe (Astro Schlaggitarre, so hießen die damals) besorgt, und geübt und geübt und geübt . . . . Dann der Initiationsritus am 16 Januar 1969 in der Meistersingerhalle zu Nürnberg:Jimi Hendrix!!! Live!!!, in Concert!!!. Ich dabei!!! Ab da war klar: Ich werde Rockstar, natürlich, of course! Aber erstmal folgten verschiedene eher erfolglose Beatbands, die aber dennoch großen Spaß machten. Dann kam die für meine weitere musikalische Entwicklung fundamental wichtige Entdeckung des Blues. Die Ursprünglichen: Howling Wolf, Muddy Waters, Sonny Boy Williamson, B.B.King, Son House, Robert Johnson. Und die Engländer: Alexis Korner, Peter Green mit Fleetwood Mac, John Mayall, Chicken Shack, und auch die Stones hatten ja jede Menge Bluestitel in der Zeit gespielt. Mein Ding war da also Blues, aber auch auf Combos wie Pink Floyd, Cream, Traffic, Colosseum, Spooky Tooth und wie sie alle hießen, bin ich abgefahren. Und wenn jemand fragte: „Beatles oder Stones“ war meine Antwort: „Stones!“ – natürlich fand ich auch die Beatles, vor allem John Lennon, ziemlich gut. Und im übrigen fand ich damals schon acoustic music mit schönem vielstimmigen Gesang richtig geil, sprich: ich war von Anfang an großer CSN&Y Fan. Von 1974 an habe ich Kontrabass am Nürnberger Konservatorium gelernt. Zwar wurde man dort nicht unbedingt zum Rockstar ausgebildet (was ich ja unbedingt werden wollte), aber von den dort gelernten handwerklichen Fähigkeiten profitiere ich noch heute. Und auch als Bassist den Unterschied zwischen Dur und Moll zu kennen, kann einem durchaus weiterhelfen . . . .

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