Geschichtliches
(Kapitel 2)Mick und ich kannten uns aus gemeinsamer Schulzeit auf der Kasseler Albert-Schweitzer-Schule. Er (Mick) spielte in der Schülerband "Sun", meine Band hieß damals (1970/71) "Präludium Magnum". Es war mittlerweile das Jahr 1973 und der Zufall fügte es, daß sowohl Jörg als auch ich unsere jeweiligen Combos verlassen hatten. Somit stand die Ur-Formation von "Mertens Manufaktur" fest. Rabbi, Mick und ich wollten auf der Grundlage des Jazz-Rock eigene Werke der Welt an den Gehörgang nageln. Brian Auger, Keith Emerson, Mike Ratledge, aber auch Trompeter wie Don Ellis oder Bill Chase dienten uns zufürderst der Inspiration. Der Hammondorgel kam natürlich eine tragende Rolle zu, aber auch der Flügel wurde -je nach Ausstattung der Örtlichkeit- mit einbezogen. Legendär war dunnemals unsere Bearbeitung von "A Salty Dog" von Procul Harum, die Jörgs herausragende Stimme in den Vordergrund schob. Ein Synthesizer war zu jener Zeit für uns schlicht unbezahlbar. So eine Kiste war so ab DM 10 000,- (zehntausend, kein Schreibfehler) zu bekommen. Aber ich hatte ja noch meine erste Orgel, eine Hohner Symphonic 30N im Keller. Jene benutzte ich schon in Vor-Manufaktur-Zeiten (z.B. mit dem Orgel/Drums-Duo "Facelift"), um mit einem Verzerrer und einer "molto legato"-Spielweise wenigstens annähernd einen Synthklang zu erzeugen. Da wir alle drei im " Hauptberuf" Studenten waren und zudem die Engagements (noch) nur spärlich tröpfelten, gebot es sich zum Zwecke des Zubroterwerbs, sogenannte "Studentenjobs" anzunehmen.So wuschen wir beim Autohändler Ausstellungsmodelle oder entrümpelten stillgelegte Firmen. Aus einer dieser Entrümpelungsaktionen erwuchs später das legendäre Kasseler "Theaterstübchen".